Der BSC Preußen 07 Blankenfelde-Mahlow setzt in der Landesliga Süd seine Erfolgsserie fort. Auch das Topspiel gegen den Verfolger Wacker Ströbitz gewinnt der Spitzenreiter mit 2:0 - in der zweiten Halbzeit musste der Tabellenführer aber mächtig zittern um den knappen Sieg.
Für Wacker Ströbitz begann die Partie gleich mit einem Rückschlag: Mittelfelddauerläufer Tobias Voigt verletzte sich nach wenigen Minuten bei einer Flanke am Knie. Damit musste Trainer Tino Kandlbinder die nächste Stammkraft in seinem ohnehin schon dezimierten Kader ersetzen. Torhüter und Kapitän André Thoms fehlte ebenso wie Randy Gottwald, Dirk Scholze und Gregor Holz. "Das war einer der Knackpunkte in unserem Spiel. Darauf mussten wir unsere Aufstellung komplett umstellen", so Kandlbinder. Der A-Junior Lukas Kilisch kam so zu seinem zweiten Saisoneinsatz und machte im Mittelfeldzentrum seine Sache ordentlich. Denn trotz der Ausfälle standen die Cottbuser sicher und ließen kaum gefährliche Aktionen zu.
Blankenfelde kontrollierte zwar in der ersten Hälfte klar den Ball. Höhepunkte oder Chancen blieben aber auf beiden Seiten Mangelware. Wie so oft in solchen engen Spielen sollte schließlich ein individueller Fehler Schwung in die Partie bringen: In der 39. Minute verschätzte sich der Ströbitzer Ersatzkeeper Manuel Büttner bei einem weiten Ball und unterlief an der Strafraumgrenze den hohen Aufsetzer. BSC-Angreifer Ronny Abdallah lauerte goldrichtig auf den Fehler des Schlussmanns und musste den Ball anschließend nur noch ins leere Tor einschieben zur Führung der Hausherren.
In der Halbzeit stellte Wacker-Coach Kandblinder erneut um und beorderte Abwehrchef Carsten Paulick weiter nach vorne ins zentrale Mittelfeld. Doch die Gäste wurden erneut eiskalt erwischt. In der 49. Minute zirkelte Timur Neubauer einen 20-Meter-Freistoß über die Ströbitzer Mauer in die Maschen zum 2:0 aus Blankenfelder Sicht.
Der zweite Treffer brachte den Hausherren aber nicht die erwartete Sicherheit. Vielmehr diente er als Weckruf für Ströbitz. Angetrieben von Paulick gingen die Cottbuser jetzt volles Risiko und drückten den Spitzenreiter tief in die eigene Hälfte. BSC-Keeper Tim Kuper avanvierte in der zweiten Hälfte zum Matchwinner für sein Team. Mit mehreren starken Paraden hielt er seinen Kasten sauber und seine Mannschaft im Spiel. Unter anderem in der 86. Minute zog Matheus Matta dos Santos aus 16 Metern direkt ab. Kuper lenkte den Schuss mit den Fingerspitzen noch gerade so über seinen Kasten. Dazu hatten die Preußen auch noch Glück bei einem Pfostenschuss von Mathias Geisler und einem Lattentreffer von Paulick.
Mit Glück und einem guten Keeper zitterte der Tabellenführer den 2:0-Heimerfolg am Ende über die Zeit. BSC-Trainer Mirko Schult: "Wir wissen, dass Cottbus durchweg spielt. Sie haben viele Tore im letzten Drittel der Partien gemacht. Wir wollten kompakt stehen und dosiert die Angriffe fahren, weil wir wussten, dass die Cottbuser ihre Chancen nutzen werden. Das ist uns relativ gut gelungen. Gott sei Dank machen sie den Fehler beim ersten Tor. Ich weiß nicht, ob man sich nach dem zweiten Tor zu sicher fühlt? Dann kommt aber auch noch der jugendliche Wahn hinzu und wir versuchen immer noch weiter nach vorne zu spielen mit langen Bällen, was überhaupt nicht unser Ding ist. Da haben wir sehr viel Luft gelassen und sind nervös geworden. Aber wir haben es über die Runden gebracht und haben glücklich gewonnen, wenn man sieht, was unser Torwart noch alles gehalten hat."
Wacker-Trainer Tino Kandlbinder haderte dagegen mit den ausgelassen Chancen: "Kein Vorwurf an die Mannschaft. Wir haben es vor allem in der zweiten Halbzeit spielerisch gut gemacht. Wenn du aber die Vielzahl der guten Möglichkeiten nicht nutzt, hast du es an so einem Tag auch nicht verdient zu gewinnen. Wir haben uns für den Aufwand nicht belohnt." Für Ströbitz war es die erste Niederlage im bisherigen Saisonverlauf. Kandlbinder hofft jetzt, dass nächste Woche im Derby gegen Kolkwitz wieder mehr Stammkräfte zur Verfügung stehen werden. Auch wenn Voigt eine längere Pause droht. "Wir bekommen im Moment einfach keinen Fluß rein. Immer wieder fehlen Spieler wegen Verletzungen oder Urlaub. Es müsste mal einen Ruck geben, dass wir auch mal fünf oder sechs Partien am Stück mit dem gleichen Stamm auflaufen könnten. So wird es schwer, die Ziele umzusetzen. Vom Potenzial her haben wir es auf alle Fäle drauf, oben mitzuspielen", so Kandlbinder.