Wintercup in Blankenfelde: Eine Sieversdorfer Spielerin blieb am Sonntag auf dem Hallenboden liegen.
Die Endrunde beim Blankenfelder Wintercup läuft, als im Spiel um Platz fünf zwischen Viktoria Berlin und der SG Sieversdorf eine Nachwuchs-Kickerin auf den Hallenboden stürzt. Schnell wird klar: Sie ist ernsthaft verletzt.
„Auf einmal hat die Spielerin ihr rechtes Bein nicht mehr gefühlt“, sagt Thomas Widdua. Er ist Turnierveranstalter des Preussen-Wintercups in Blankenfelde-Mahlow. Als die Sieversdorfer Kickerin auf den Hallenboden stürzt, hat er gute Sicht. „Es war ein Allerweltsfoul“, sagt der Veranstalter. „Sie hat im Fallen ein Bein in den Rücken bekommen, keine böse Absicht. So etwas passiert“.
Aber als die B-Juniorin liegen bleibt und plötzlich signalisiert, dass sie ihr rechtes Bein nicht mehr spürt, wird es ernst in der Halle. Thomas Widdua alarmiert den Rettungsdienst, eine Trage wird herbeigeschafft, eine ganze Hand voll Menschen kümmert sich um die Spielerin. Unter anderem die Mutter der Verletzten. Auch die Trainerin des BSC Blankenfelde-Mahlow Carmen Bartels agiert in erster Reihe. „Sie hat viel Erfahrung in Sachen Verletzungen. Alleine am Knie ist sie acht Mal operiert worden“, berichtet der Turnierveranstalter.
Am Telefon wird ihm schließlich gesagt, dass die Verletzte auf keinen Fall bewegt werden darf. „Wir haben die Trage eigentlich gar nicht gebraucht und sie stattdessen als Sichtschutz genutzt“. Wenig später treffen die Rettungssanitäter ein, dann der Notarzt. „Sie haben eine ganze Weile herumgedoktert“, sagt Thomas Widdua, der sich auch Tage später noch wundert, wie gut die Spielerin selbst die Situation meisterte. „Obwohl sie natürlich mitbekommen hat, dass sie das Bein nicht spürt, war sie noch gut drauf“. Die Verletzte wird schließlich ins Krankenhaus nach Berlin-Neukölln abtransportiert, wo sie noch immer liegt.
In der Halle in Blankenfelde beraten sich derweil die Trainerinnen und Trainer, wie es beim Turnier weitergehen soll. Abbruch oder zu Ende spielen? „Wir haben uns dann fürs Abbrechen entschieden. Die Mädels waren auch geschockt.“ Im Spiel um Platz drei verzichtet der BSC auf den Treppchenplatz. Im Finale wird zwischen Union Berlin und dem FC Lübars eine Münze geworfen – mit dem besseren Ende für die Eisernen. Der erste Platz bleibt am Ende trotzdem leer. Beide Teams treten bei der Siegerehrung symbolisch für den zweiten Rang nach vorn.
Unterdessen ist im Krankenhaus eine erste vorsichtige Entwarnung gegeben: „Das Gefühl im Bein kehrt langsam zurück und die Ärzte gehen davon aus, dass vielleicht nur eine Bandscheibe verrückt ist, die auf einen Nerv drückt“, sagt Thomas Widdua. Sollte sich diese Vermutung bewahrheiten, bleibt der Sieversdorfer Nachwuchsspielerin ein MRT und eine Operation womöglich erspart. Das wird sich aber erst im Lauf der Woche klären.