Der BSC Preußen 07 Blankenfelde-Mahlow ist der Meisterschaft in der Landesliga Süd einen wichtigen Schritt näher gekommen: Der Tabellenführer gewann am Samstag das Topspiel gegen den direkten Verfolger Wacker Ströbitz und baute damit seinen Vorspung aus.
Beide Mannschaften traten vor den 131 Zuschauern - der Rekordkulisse in dieser Saison - mit der besten Kapelle im Topspiel an. Sowohl Wacker-Coach Tino Kandlbinder als auch BSC-Trainer Mirko Schult wollten nichts dem Zufall überlassen. Denn beiden Vereinen war klar, dass bei einem Erfolg des Tabellenführers schon eine mögliche Vorentscheidung im Meisterkampf fallen könnte. Ströbitz hat zwar noch drei Partien bis Pfingsten nachzuholen. Bei jetzt zwölf Zählern Rückstand auf Blankenfelde haben die Cottbuser den Titel aber vorerst nicht mehr in der eigenen Hand und sind auf Punkteverluste der Preußen angewiesen. Zu Ende gegangen ist mit der Niederlage auch die fast zweijährige Ungeschlagen-Serie der Ströbitzer auf dem eigenen Platz.
Die Gäste nutzten früh eine ihrer stets gefährlichen Standardsituationen zur Führung. Den auf den zweiten Pfosten geschlagenen Freistoß köpfte Jean-Marc Soine in der 11. Minute relativ ungestört ein, nachdem er sich vorher mit einer einfachen Körpertäuschung von seinem Gegenspieler löste und den nötigen Platz verschaffte.
Die Entscheidung fiel aus einer der vielen guten Umschaltaktionen des BSC heraus. An der Mittellinie eroberte sich Ronny Abdallah den Ball und konnte ohne gegnerischen Druck im Zentrum 25 Meter vor dem Wacker-Tor Jasper Belz auf die Reise schicken. Den Pass in den Cottbuser Strafraum spitzelte er unhaltbar über den Ströbitzer Schlussmann André Thoms hinweg ins Netz zum 2:0-Siegtreffer aus BSC-Sicht.
Der Tabellenführer aus Blankenfelde-Mahlow überließ den Ströbitzern zumeist den Spielaufbau und machte ab der Mittellinie mit der sehr gut gestaffelten Defensive die Räume extrem eng. Wacker versuchte deswegen immer wieder mit langen Diagonalbällen, die schnellen Flügelläufer Rostyslav Diakiv und Gregor Holz ins Spiel zu bringen. Doch darauf waren die Gäste perfekt eingestellt. Bei Ballgewinn ging es dann in rasender Geschwindigkeit Richtung Wacker-Tor. Durch das schnelle Kurzpassspiel überbrückte der BSC immer wieder schnell das Mittelfeld und kam über die Außenbahnen zu gefährlichen Aktionen. In der 25. Minute hätte Dustin Kögler schon die knappe Führung ausbauen müssen, nachdem Jan Lachnitt auf dem rechten Flügel auch von Thoms nicht entscheidend gestoppt werden konnte. Doch die Hereingabe setzte der BSC-Angreifer trotz des leeren Kastens nur an die Unterkante der Latte.
Ein ähnliches Kunststück gelang dem am Samstag enorm fleißigen, aber glücklosen Kögler kurz vor dem zweiten Tor: In der 68. Minute lief er beim Konter mutterseelenallein auf Wacker-Keeper Thoms zu. Doch sein Abschluss aus elf Metern klatschte nur an den Innenpfosten. Dafür sorgte keine 60 Sekunden später Belz für die längst verdiente Entscheidung.
Überschattet wurde die Partie von der schweren Verletzung von Dominic Zabel. Ohne Einwirkungen eines Gegners hatte er sich bei einer Abwehraktion nach gut einer Stunde so schwer am Fuß verletzt, dass er kurz darauf mit dem Rettungswagen abtransportiert werden musste.
Das sagen die Trainer:
Tino Kandlbinder (Wacker Ströbitz): "Der Sieg war auch in der Höhe verdient. Wir hatten uns fest vorgenommen, heute drei Punkte zu holen und hatten dafür auch einen guten Plan. Dann geraten wir aber durch den Standard in Rückstand. Das hat dem BSC in die Karten gespielt. Sie haben es sehr gut verstanden, die Räume zu zustellen, so dass wir unser Flügelspiel fast gar nicht zur Geltung bringen konnten. Dazu haben wir beim Spiel durch das Zentrum zu viele Fehler gemacht und hatten zu viele Ballverluste. Nach der Pause hatten wir unsere beste Phase, in der wir besser in die Breite gekommen sind. Die Verletzungsunterbrechung hat uns dann aber völlig aus dem Spiel gebracht. Wer werden jetzt versuchen, alle unsere Nachholspiele zu gewinnen, damit wir da sind, falls der BSC noch anfangen sollte zu schusseln. Es wird aber sehr schwer."
Mirko Schult (BSC Preußen Blankenfelde-Mahlow): "Wir müssen nicht müssen, wir müssen wollen. Wir müssen nicht aufsteigen. Wenn dann muss es aber zu erkennen sein, dass wir wollen. Das haben wir heute gezeigt. Wir haben klar und verdient gewonnen. Wir haben gut die Außen zugemacht von Cottbus und haben selbst schnell umgeschaltet und sind nach vorne gekommen. Wir müssen jetzt aber noch gegen die Teams spielen, die gegen den Abstieg spielen. Und die sind bereit zu fighten, das haben wir letzte Woche gegen Wildau gemerkt. "