Nach der 3:5-Niederlage des Brandenburgligisten FSV Bernau gegen den BSC Blankenfelde-Mahlow wurde es richtig laut.
Die Ansprache von FSV-Coach Christian Städing konnte man bis auf die Terrasse des Vereinsheims hören. Einer bekam besonders sein Fett weg: Keeper Glenn Böhme, der den verletzten Danny Kempter vertreten hatte. "Wenn ich ein Spiel in der Brandenburgliga habe und gehe den Abend vorher feiern, komme nicht fit hier an, dann kommt so was dabei raus", brüllte Städing, der hinterher erklärte: "Glenn wird nächste Woche nicht bei uns im Tor stehen. Dann nehme ich lieber jemand aus der A-Jugend. Sowas können wir uns nicht bieten lassen."
Das Spiel selbst beschreibt Städing als eines der kuriosesten, das er je erlebt habe. Der bis dato Tabellenvorletzte Blankenfelde spielte mit dem Elan einer Mannschaft, die mit dem Rücken zur Wand steht. Deren Kampfgeist und die hohe Laufleistung zahlte sich aus: Die Gäste gingen durch Tore von Marvin Westenberger (14.) und Onur Bas (36.) in Führung. Kurz vor der Pause ein Foul im Blankenburger Strafraum. Georg Machut verwandelt den Strafstoß zum 1:2-Anschluss.
"Wir wollten uns dafür einsetzten, die Halbzeitpausen abzuschaffen, weil wir nach der Pause immer schlecht aussehen", sagt Blankenfeldes Coach Mirko Schult nach dem Spiel lachend. So auch diesmal. Der FSV kam besser zurück und spielte nun auch seine technische Überlegenheit aus. Mit einem langen, platzierten Schuss stellte Georg Machut den 2:2-Ausgleich her (50.).
Jetzt spielte nur noch der FSV. Blankenfelde – mit Mann und Maus im eigenen Strafraum – befand sich nur noch im Verteidigungsmodus. Einen Kopfball von Christian Amuri konnte Blankenfeldes Keeper nur abprallen lassen. Der Ball fiel Thorben Schöffel vor die Füße, der zum 3:2 traf (73.). Das Spiel schien gedreht. "Ich glaube, da war sich der FSV dann zu sicher", so die Analyse von Mirko Schult später. Blankenfelde hingegen mobilisierte jetzt die letzten Kraftreserven. Einen Schuss von Dustin Kögler konnte Keeper Böhme nur abklatschen lassen, außen lauerte Marvin Westenberger, der aus flachem Winkel zum 3:3-Ausgleich traf.
Die Gäste waren wieder im Spiel. Und sie drehen es sogar – mit Hilfe von Glenn Böhme, der beim heraneilenden Dustin Kögler zu lange zögerte. Der verwandelte eiskalt: 4:3 für die Gäste. In der letzten Aktion, einem Eckball für den FSV, warfen die Gastgeber alles nach vorn und fingen sich einen Konter. Marc-Kevin Schwenk hatte aufgepasst, schnappte sich den geklärten Ball und war Sieger gegen Böhme: 5:3 gewann Blankenfelde und kletterte somit auf Platz 13.
BSC-Trainer Mirko Schult verteilte ein dickes Lob an seine Mannschaft. "Bernau war spielerisch sicher einen Ticken besser als wir, aber ich finde, von der Mentalität her und wie wir aufgetreten sind, haben wir den Sieg letztendlich verdient."
Quelle: www.fupa.net