BSC Preußen 07 – SG Phönix Wildau 95 6:2 (2:1)
P07: Bartels – Niehoff, M.Widdua, Reimann, C.Widdua, Hopfe, Jüch. Haidari, Sebastian, Schmidt, Ziemann.
P95: Stenzel, Scholz, Lehmann, Szczegula, Puls, Boggasch, Feldhahn. Krüger, Göthling, Prüfer, Riehl.
Persönliche Strafen: Gelb für Puls (42., F), Gelb für Boggasch (59., H), Zeitstrafe Puls (55., M), Rot für Werner (70., U)
Tore: 1:0 M.Widdua (7.), 2:0 Hopfe (14.), 2:1 Feldhahn (32.), 3:1 Hopfe (43.), 4:1 C.Widdua (50.), 5:1 Hopfe (53.), 6:1 C.Widdua (57.), 6:2 Riehl (62.).
Besondere Vorkommnisse: Sebastian verschießt Foulstrafstoß (70.).
Das Spitzenspiel stand unter keinem guten Stern. Vor knapp zwei Wochen stand schon fest, dass der für das Spiel vorgesehen Schiedsrichter, Lars Anders, sich Tage vor
der Begegnung einer Operation unterziehen muss und das Spiel nicht wahrnehmen kann. Kurzerhand nahmen die Verantwortlichen Kontakt zum Schiedsrichter des Pokalspiels gegen Wildau auf und baten
darum auch das Meisterschaftsspiel zu übernehmen. Nach dessen Zusage, wurde die Ansetzung verwirklicht und bis zwei Tage vor dem Spiel war alles gebongt. Am Donnerstag vor dem Spiel wurde der
Schiedsrichter nach mehreren Sprachnachrichten mit der Ansetzerin von diesem Spiel abgezogen und lieber einem Kreisliga-Spiel der C-Junioren beigeordnet – Das verstehe wer
will.
Alles Jammern nutzte nichts und so griff der Verantwortliche für den Frauen- und Mädchenbereich des BSC Preußen 07 selbst zur Pfeife. Sicher nicht die Beste, aber
durchaus eine akzeptable Entscheidung, schließlich ist Thomas Widdua tatsächlich Schiedsrichter und zudem kennt er beide Mannschaften und auch deren Spielweise.
Auf Seiten der Gäste war man mit der Spielleitung vom Anstoß weg nicht einverstanden und monierte jede Entscheidung oder auch „Nicht-Entscheidung“ des Spielleiters.
Davon unbeirrt spielten die Preußinnen ihr druckvolles Spiel und ließen den Gegner in den Anfangsminuten nicht ins Spiel kommen. Aus dieser Druckphase entstand auch das 1:0, bei welchem Mia
Widdua sich eigentlich voll und ganz auf die Bewachung von Larissa Puls konzentrieren sollte, doch da diese nicht stattfand, konnte die Abwehrspielerin ins Mittelfeld vorrücken und einen
abprallenden Ball aus gut 15 Metern im unteren rechten Toreck versenken – 1:0 (7.).
Weitere sieben Minuten später schraubte Sophie Hopfe das Ergebnis auf 2:0 (14.) und die Waage neigte sich weiter in Richtung der #Stadtrandtöchter. Weitere klare
Möglichkeiten scheiterten am Torgestänge, wie der Schuss von Cornelia Widdua (Latte), Viktoria Jüch (Pfosten) und der Freistoß von Sophie Hopfe, welcher nach der Unterkante der Latte auch noch
den Pfosten touchierte bevor er den Weg zurück ins Feld fand.
Die Gastgeberinnen hätten ohne Übertreibung schon mit fünf oder sechs Treffern in Front liegen können, doch kurz vor dem Pausentee verkürzte Michelle Feldhahn völlig
überraschend auf 2:1 (32.). So musste beim Gegentreffer Laura Reimann von rechts nach links zur Hilfe eilen, was zur Folge hatte, dass die Torschützin rechts blankstehend angespielt wurde und den
Ball an Carmen Bartels vorbei zum Anschlusstreffer einnetzte.
Nach der Pause fanden die Gastgeberinnen wieder in die Spur und die Gästespielerinnen schienen gefrustet wegen der Chancenlosigkeit und spielten immer wieder unfair.
So kassierte zunächst Larissa Puls eine gelbe Karte, nachdem sie ihren Ellenbogen in der Magengrube ihres Schattens Mia Widdua versenkte (42.).
Durch zweimal Hopfe und einmal C.Widdua das Ergebnis innerhalb von zehn Minuten auf 5:1 ausbauen. In der 55. Spielminute wehrte Carina Boggasch zwei Meter vor dem
eigenen Strafraum einen Schuss mit dem herausschnellenden Ellenbogen ab und wurde ebenfalls verwarnt. Die nötige gelbe Karte blieb dem 95er-Trainer noch erspart, nachdem er sich lautstark über
den gelben Karton gegen seine Abwehrspielerin beschwerte. Dafür musste die bereits verwarnte Puls für fünf Minuten das Feld verlassen, da sie das alles „nur noch lächerlich“
fand.
Fußball gespielt wurde auch noch. Mit einem sehenswerten Kopfball erzielte Cornelia Widdua in der 57. Spielminute das 6:1. Das Besondere an diesem Treffer ist, es
war das 750. Pflichtspieltor der Preußen-Frauen. Viola Riehl war es mit dem 6:2 acht Minuten vor Schluss vorbehalten, den letzten Treffer der Begegnung zu erzielen, als Carmen Bartels im
Preußentor den Ball nicht vor dem Überschreiten der Torlinie zufassen bekam (62.).
Schön anzusehen war auch das Comeback nach Verletzungspause von Justine Ziemann, welcher man die Pause kaum ansah. Insgesamt waren alle Preußinnen nach dem Wechsel
auch mit Kopf Feuer und Flamme für das Spiel und zerrissen sich für die möglichen drei Punkte.
Trauriger Höhepunkt des Spiels war die rote Karte gegen 95er-Coach Marcel Werner in der Schlussminute. Schlussfrau Chiara Stenzel flog mit beiden Beinen voran in den
Ball und in die, in der zweiten Halbzeit mutiger agierende Mariam Haidari, was zur Folge hatte, dass der Schiedsrichter auf Strafstoß entschied. Nun verlor der Übungsleiter die Beherrschung und
drosch den Ball über den Fangzaun des Hauptplatzes hinweg in die angrenzende Botanik. Nachdem er dann auch noch unberechtigter Weise das Spielfeld betrat und sich vor dem Schiedsrichter aufbaute,
waren die Folgen absehbar und folgerichtig (70.). Den anschließenden Foulstrafstoß setzte Janine Sebastian leider knapp neben den linken Pfosten, so dass es beim hochverdienten 6:2-Erfolg der in
ganz orange spielenden BSC-Ladies blieb.